Gesundheit und Krankheits-Prävention ist unser Business

Qi Gong und Meridian Yoga


Für jede Kampfkunst ist es wichtig, dass der Körper flexibel und trotzdem auch kraftvoll ist


Noch wichtiger ist dies jedoch, wenn es darum geht Heilungsprozesse zu fördern und die Gesundheit und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern.
Dies hat somit nichts mit einem "Körper-Kult" zu tun.

Aus Sicht der Chinesischen Medizin fließt Qi in den Meridianen (Leitbahn des Qi).
Die Meridiane verlaufen in den Faszien, die überwiegend aus Kollagen und Elastin bestehen, und formgebend alle Muskeln und Organe umhüllen.

Nach Lehrmeinung der Chinesischen Medizin geht jeder Krankheit - wie wir sie dann in der westlichen Medizin diagnostizieren, wenn sich z.B. Organveränderungen oder veränderte Laborwerte zeigen - immer erst ein „energetisches Geschehen“ voraus.

Ein „energetisches Geschehen“ zeigt sich im Körper z. B. daran, dass das Gewebe seine Mobilität und Flexibilität verliert. Damit Verbunden ist gleichzeitig ein verändertes Verhalten der Körperflüssigkeiten.
Aus chinesischer Sicht führt dies wiederum zu einer Blockade bzw. zu einer Störung des harmonischen Qi Flusses, was letztendlich wiederum in Folge ggf. zu zwei „energetischen Problemen“ führen kann: vor einer Blockade ist zu viel Qi – nach der Blockade ist zu wenig Qi vorhanden.
Beides kann die Entstehung eines pathologischen Geschehens begünstigen.
 


Durch die sanften Dehnübungen des Meridian-Yoga können Faszien, Muskeln, Sehnen und Bänder, die überwiegend aus kollagene Fasern bestehen und auf ein sanftes Dehnen sehr gut ansprechen, sowie Blut- und Lymphgefäße und Nerven "geöffnet" werden, was die Auflösung von Verklebungen und Blockaden dieses Gewebes ermöglicht.
Gleichzeitig können damit auch Blockaden des harmonischen Qi Flusses beseitigt werden, da die Meridiane in denen das Qi fließt in den Faszien verlaufen.

Dies ist eine wichtige Grundlage damit Qi Gong Übungen die bestmögliche Wirkung entfalten können und notwendig, wenn man wirklich gesund werden möchte.

Meridian-Yoga oder Buddhistisches Yoga unterscheidet sich dabei wesentlich vom indischen Hatha-Yoga:

  • Beim indischen Hatha-Yoga wird angestrebt mindestens 100 % zu erreichen - d. h. es ist überwiegend für gesunde Menschen geeignet. Ziel ist u.a. die Meridiane zu öffnen.
  • Beim buddhistischen Meridian-Yoga arbeitet man oft nur mit ca. 70 % um die Elastizität der kollagenen Fasern, die auf einem sanften Zug reagieren, zu verbessern und die Meridiane zu öffnen, die in den Faszien verlaufen.
    Werden diese Fasern zu stark oder zu schnell gedehnt, reagieren sie i.d.R. mit einer Gegenkontraktion, was in der Folge dazu führt, dass die Mobilität des Gewebes noch stärker eingeschränkt wird und Muskeln und Sehnen noch stärker verkürzen. Die Mobilität und Elastizität des Gewebes ist eine wichtige Grundlage um langsam die Gesundheit verbessern und den körperlichen Fähigkeiten (besonders wenn man noch untrainiert ist) zu entwickeln.
    Meridian-Yoga wird seit Jahrhunderten mit Bewegungsübungen z.B. aus der Kampfkunst, Qi Gong oder Tai Chi kombiniert, wodurch die Muskelnkoordination auch "in Arbeit und Bewegung" verbessert wird und Dehnungseffekte unterstützt werden.

Entscheidend für die Wirkung der Übungen ist dabei, dass die Dehnung mindestens 90 Sekunden ausgeführt wird da die kollagene Faser erst nach ca. 90 Sekunden reagiert. In den ersten 60 Sekunden reagiert nur das Elastin – also die elastische Faser – wodurch kein nachhaltiger Dehneffekt im Gewebe entsteht.

Übende spüren diesen Effekt i. d. R. schnell, durch ein Gefühl der „Entspannung“ und einer erhöhten Vitalität:
Ist der Körper verspannt und somit auch das Fasziengewebe, führt dies zu einer erhöhten Nervenaktivität (sensible Nerven). Ist das Gewebe „entspannt“ wird auch die Nervenaktivität reguliert und das Gehirn, dass diese Reize ständig verarbeiten muss, „entlastet“. Somit können diese „freien Kapazitäten“ jetzt im Körper genutzt werden um z. B. Verdauungs- und Stoffwechselprozesse oder Immunprozesse zu fördern.

Gleichzeitig können durch das sanfte Dehnen Energieblockaden und emotionale Blockaden im Gewebe aufgelöst werden und der Blut- und Lymphfluss sowie der Qi Fluss werden verbessert.


Somit wird dadurch zum einen die Wirkung und der Effekt von Qi Gong Übungen verstärkt und gleichzeitig fördern die Qi Gong Übungen wiederum den Dehneffekt des Gewebes.

Das Dehnen der Muskulatur und des kollagenen Körpergewebes hat aber noch einige weitere beachtenswerte Vorteile, die erkennen lassen, wie wichtig das Dehnen tatsächlich ist, wenn man gesunder werden möchte oder die Gesundheit erhalten möchte:

  • Untersuchungen haben ergeben, dass ein Muskel meist (reaktiv) schwach wird, wenn der Antagonist (also der Gegenspieler) verkürzt ist.
    In klinischen Studien konnte festgestellt werden, dass in den meisten Fällen der der schwache Muskel wieder stark wird, wenn der verkürte Antagonist sanft gedehnt wird.
    Nur den schwachen Muskel z. B. durch Training mit Gewichten zu stärken bringt langfristig keinen positiven Effekt - und i. d. R. verkürzt der Antagonist weiter, was wiederum aufgrund verschiedener anatomischer Verbindungen (Beispiele siehe unten) weitere negative Auswirkungen für den Gesamtorganismus haben kann.

  • Zwischen Muskeln und Meridianen bestehen Verbindungen – so kann z.B. durch bestimmte Akupunkturpunkte ein Muskel sediert (geschwächt) oder tonisiert (gestärkt) werden.
    In einigen Kampfkünsten werden deshalb bewusst Akupunkturpunkte attackiert um einen Gegner vorübergehend zu schwächen oder zu lähmen.

    Durch sanftes Dehnen der Muskeln kann somit gleichzeitig auf den harmonische Qi Fluss und die Körperflüssigkeiten Einfluss genommen werden, was wiederum positive Auswirkungen für den Gesamtorganismus und alle inneren Organe hat.
  • Zwischen Muskeln und Organen bestehen anatomische Verbindungen die dazu führen, dass bei einer eingeschränkten Organfunktion oft auch der dem Organ zugeordnete Muskel in seiner Funktion eingeschränkt ist und umgekehrt.
    Diese Verbindungen können z.B. resultieren aus gemeinsamen Blutgefäßen, Nerven und Lymphbahnen. Wir können deshalb oft die Erfahrung machen, dass bei einer Krankheit (z. B. bei einer Erkältung) auch die Flexibilität der Muskeln beeinträchtigt ist oder wir uns verspannt fühlen.
    Durch sanftes Dehnen kann deshalb oft ein positiver Effekt auf Heilungsprozesse erfolgen.
  • Verkürzte Muskeln haben großen Einfluss auf Gelenke.
    Aus der Leichtathletik ist bekannt, dass Muskeln und Gelenke optimal aufeinander abgestimmt sein müssen, damit eine optimale Kraftübertragung erfolgt. Ist dies nicht gegeben, dann ermüden Muskeln schneller
    .

    Sind Muskeln verkürzt, kann durch den ständigen Muskelzug ein Gelenk in eine Fehlposition gezogen werden. So kann z.B. ein verkürzter Oberschenkeltrizeps (M. quadriceps femoris) eine Beckenfehlstellung oder Knieprobleme verursachen.

    Des weiteren können durch verkürzte Muskeln Gelenkprobleme verursacht und degenerative Prozesse in den Gelenken gefördert werden, weil dadurch die Gelenkernährung und der Abtransport von Schadstoffen über die Gelenkflüssigkeit beeinflusst wird, wenn das Gelenk durch den Muskelzug komprimiert wird.

  • Strukturen aus Kollagen - wie z. B. Bänder, Sehnen, Faszien oder Septen zwischen einzelnen Muskelgruppen - auf die beim Dehnen Einfluss genommen wird, arbeiten im Körper wie ein elektrischer Widerstand, damit z. B. Aktionspotentiale nicht überspringen.
    Sind kollagene Strukturen verkürzt, verändert sich auch die elektrische Leitfähigkeit dieser Strukturen. Dies kann zu veränderten Bewegungs- / Aktionsmustern führen und es wird acuh angenommen, dass diese Veränderung die Entstehung von Autoimmunkrankheiten begünstigt wird.
  • Durch Meridian-Yoga erfolgt auch ein positiver Dehneffekt auf Nerven, Blut- und Lymphgefäße.
    Dies fördert eine neuronale Entspannung und eine ausgleichende Regulation sowie eine Verbesserung der Blutzirkulation und des Lymphabflusses, was sich wiederum positiv auf den Gesamtorganismus auswirkt.

Aus diesen Gründen ist eigentlich Meridian-Yoga bzw. sanftes und korrektes Dehnen viel zu wichtig, um es – weil es z.B. zeitaufwendig ist, unbequem, unspektakulär oder anstrengend – nicht zu tun.

Von Vorteil ist es dabei, dass der Übende über gute anatomische Kenntnisse verfügt oder die Techniken von jemandem unterrichtet bekommt, der über diese Kenntnisse verfügt.
Dies gilt sowohl für das indische, als auch für das buddhistische Yoga.


Wer letztendlich wirklich anstrebt seine Gesundheit und seine körperliche und psychische Leistungsfähigkeit zu verbessern und zu erhalten sollte Qi Gong und Meridian-Yoga, wie es ursprünglich in den alten Schulen schon immer kombiniert wurde, ausüben.

Welchen Einfluss diese Übungen auf den Körper und die Leistungsfähigkeit haben können, zeigt sich z.B. an der Kampfkunstschule der Ninjas oder der Shaolin-Mönche, die seit Hunderten von Jahren erprobt ist und sich aufgrund ihrer Wirksamkeit weiter entwickelt haben.

Profis im Spitzensport dehnen immer – Amateure sollten sich daran orientieren und es sich auch wert sein..
.

-----------------------------------

Empfehlung zu zwei interessanten Büchern in denen auf die anatomischen Aspekte beim Dehnen und beim Yoga, die in der Praxis leider oft nicht beachtet werden, eingegangen wird: