Gesundheit und Krankheits-Prävention ist unser Business

Geschichte der Osteopathie


Als "Geburtsstunde" der Osteopathie wird das Jahr 1874 angesehen
, wobei die manuelle Medizin so alt ist wie die Heilkunst selbst. Manualtherapeutische Techniken wurden z.B. schon vor mehr als 3.000 Jahren in der Chinesischen Medizin, in der Thailändischen und in der Ägyptischen Medizin angewendet.

Auch Hippokrates, der Vater der modernen Medizin, nutzte manualtherapeutische Techniken.

Gründer der Osteopathie war der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still, M.D. und Chirurg (1828 – 1917), der nach 10-jähriger Forschungsarbeit 1874 die Methode und den Anwendungsbereich der Osteopathie festlegte.
Er schrieb: ”die Osteopathie ist für mich eine heilige Wissenschaft … weil sie die Heilkraft der ganzen Natur besitzt.

Mehrere Kinder von Dr. Still verstarben an Meningitis, ohne dass der Vater ihnen helfen konnte.
Diese schweren Schicksalsschläge hatten ihn zu einem neuen medizinischen Ansatz geführt.
Der über die zu seiner Zeit praktizierte Medizin völlig enttäuschte Dr. Still entschied, einen anderen Therapieansatz anzuwenden und formulierte ein neues medizinisches Konzept, die osteopathische Medizin.

Anstatt Krankheiten symptomatisch zu behandeln, half Dr. Still nun den Menschen, ihre eigenen Ressourcen zur Bekämpfung der Krankheit zu mobilisieren. Nachdem seine Kollegen diese Ansichtsweise zunächst weitestgehend zurückwiesen, erklärte Dr. Still einen “neuen” Beruf, der ihm die Anwendung seiner Erkenntnisse ermöglichen würde.

Die erste Osteopathie-Schule wurde 1892 in Kirksville, Missouri, USA gegründet, wo das Kirksville College of Osteopathic Medicine heute noch steht.
Hier begann Still, seine Schüler in osteopathischer Medizin auszubilden.

John Martin Littlejohn
war ein Schüler von Dr. Still. Er bekam sein Diplom von der American School of Osteopathy.
Später übersiedelte er nach London und gründete dort 1917 die erste europäische Schule der Osteopathie



Ein weiterer Schüler von Dr. Still war William Garner Sutherland.
Er entwickelte die "kranielle Osteopathie".

Er entdeckte, dass der Liquor Cerebrospinalis (Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit) bestimmten Fluktuationen und Bewegungen unterliegt, die auch außen an den Schädelknochen und überall im Körper im Sinne einer rhythmischen Bewegung wahrgenommen werden können.

Der Osteopath palpiert mit den Händen den kraniosakralen Rhythmus und möchte über die Behandlung die Balance des Systems wiederherstellen, indem er die Restriktionen der Bewegung auflöst. Die Unterstützung des kraniosakralen Rhythmus fördert die Selbstheilkräfte des Körpers.


Interessanterweise ergab eine statistische Auswertung, dass ca. 85 % der körperlichen Dysfunktionen ursächlich mit dem Neurokranium (Gehirnschädel) und / oder Viszerokranium (Gesichtsschädel) verbunden sind.

Jede Asymmetrie, jede Verspannung oder Torsion (Verdrehung) des meningealen Systems (Hirnhäute) überträgt sich auf den Duralschlauch im Rückenmark.

Daraus enstehen als Folge strukturelle Probleme in der Wirbelsäule, und im Becken wie auch organische Störungen .

Gleichzeit ist auch die neurale Gesamtbelastung durch einen "verdrehten" Duralschlauch gesteigert. Neurovaskuläre (Blutversorgung des Gehirns) und venolymphatische (Blut- und Lymphabfluss) Probleme sind die Folgen.






1951 wurde in Frankreich eine weitere Schule gegründet die den Schwerpunkt auf die differenzierte Betrachtung der Organe in ihrer strukturellen und funktionellen Abhängigkeit voneinander, sowie von anderen umliegenden Geweben legt.

Die Namen Jean Pierre Barral und Jacques Weischenk stehen für diese Entwicklung der "Viszeralen Osteopathie".



In den letzten hundert Jahren haben sich mehrere Schulen in den Vereinigten Staaten, Europa, Neuseeland und Australien etablieren können.

In den USA, England und Australien gibt es eine universitäre Ausbildung für den Fachbereich Osteopathie.

In Deutschland - wo die Ausübung der Osteopathischen Medizin Ärzten und Heilpraktikern vorbehalten ist - bilden ausschließlich Privatinstitute Osteopathen aus und die Ausbildung dauert i. d. R. mindestens 5 Jahre.


  USA 1972